Ein Schwank aus meiner Jugend, endlich mal zu Papier Datenbank gebracht:
Da wanderte ich so durch die (zumindest in meiner Erinnerung einigermaßen) schöne Stadt Bournemouth und seh so auf dem Stadtplan eine dicke blaue Linie namens “Bourne Stream”, die sich quer durch die Stadt windet und am Meer endet. Und ich denk mir: wooow, das wollt ich mir schon immer mal ankucken, wie so ein richtiger Strom ins Meer fließt. (Auf diesem Level war ich immer schon ne Wasserratte.)
Also erstmal ans Ufer des Stroms, dacht ich mir, und denn daran entlang zum Meer laufen. Klingt einfach. Als ich aber den Park, an dessen Rand der Strom verlaufen sollte laut Stadtplan, durchquert hatte, ohne ein größeres Gewässer ausmachen zu können, beschlichen mich erste Zweifel. Bin ich im falschen Park? Halt ich den Plan verkehrtrum? Ist das hier überhaupt England?
Nach einigen Zeiteinheiten ziellosen Umherirrens in der näheren und weiteren Umgebung des Parks rastete ich gerade wieder in demselben, als ich einer älteren Eingeborenen gewahr wurde, die, auf einer Brücke über ein Wassergräblein stehend, ihrem Enkel erklärte: “And this, dear, is what we call Bourne Stream.”
Ein furchtbarer Verdacht ward im flugs zurate gezogenen Wörterbuch bald erhärtet: “Stream” bedeutet überhaupt nicht “Strom”, “stream” bedeutet “Bach”.
Und selbst für einen solchen war das Teil aber auch noch ziemlich bescheiden: vielleicht einen Meter breit, keine 10 Zentimeter tief und sich mit einem donnernden Plitschern über sage und schreibe 20 Zentimeter hohe Stufen in seinem Bett spektakulär in die Tiefe stürzend.
Die Mündung des Bourne, namensgebend für eine Großstadt immerhin, bin ich mir dann aber doch noch ankucken gegangen. Eigentlich gibt es aber gar keine: das Rinnsal versickert mehr so im Strand, quasi.
Wirklich beeindruckend.
Mehr zum ökologisch und naherholungsmäßig gar nicht so lächerlichen Bourne Stream findet sich auf der Homepage der Bourne Stream Partnership.
1 Kommentar
Langweilig