Gut: aus falschverstandenem Stolz, aus Scham oder aus was für anderen obskuren Gründen auch immer keine Hilfe annehmen zu wollen, ist jedes Menschen gutes Recht. Aber Hilfe nicht anzunehmen, die anderen angeboten wird, solchen zudem, denen zu helfen die eigene verdammte Pflicht und Schuldigkeit wäre, das ist schon mehr als nur frech, das ist schlicht unentschuldbar. Erst recht, wenn’s für die anderen um Leben und Tod geht. Vielhunderttausendfach.
Ich rede natürlich von Birma, das vor knapp einer Woche ja bekanntlich von einem Wirbelsturm weitgehend geplättet wurde. Mit Schäden, gegen die sich ein abgesoffenes New Orleans geradezu als besserer Hühnerschiß ausnimmt. Wieso treffen eigentlich solche GAUs immer die ärmsten Länder? Aber egal, die internationale Hilfe stand ja zügig bereit — und steht seitdem vor den Grenzen und darf nicht rein.
Und ich frag mich: wovor haben die Angst, daß sie die Helfer nicht reinlassen? Was sollen die nicht sehen? Muß ja was ziemlich arg Dramatisches sein, immerhin müßte es, wenn es rauskommt, einen heftigeren Imageschaden bewirken als das Nicht-Reinlassen selber. Nicht daß ich mir da jetzt so spontan was drunter vorstellen könnte. Oder seh ich das Ganze wieder mal viel zu sachlich, und die Entscheidung, die Helfer vor der Tür stehenzulassen, basiert in Wahrheit auf dem bewährten Prinzip des “hammwa schon immer so gemacht”? Das erscheint mir fast realistischer.
Bleibt zu hoffen, daß, wenn sich das Volk von den Folgen der Naturkatastrophe einigermaßen erholt haben wird, es noch genug Kraft besitzen wird, um diese Arschlöcher an seiner Spitze endlich mal in die verdiente erdnahe Umlaufbahn zu kicken.
Findet jedenfalls
Euer Dieter Schlabonski, der mittlerweile eine chronische Unlustigkeit bei sich selber befürchtet — naja, besser als die chronische Unlust, überhaupt was zu schreiben, oder?
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