Aus Fehlern gelernt

Geradezu erstaunlich grüne Töne hört man derzeit aus Berlin: Da hat doch das Bundesamt für Strahlenschutz (sitzen die eigentlich in Berlin? Hoffen wirs mal) einen Bericht ausgeschieden, in dem es heißt, man halte es für den sichersten Weg, die Asse (jenes ehemalige Salzbergwerk voll rostender Atommüllfässer, Plutonium, Giftmüll, toten Atomkraftwerksarbeitern und was weiß ich noch für einem Dreck, das hier in der Nachbarschaft gerade mit Grundwasser vollläuft) komplett zu räumen. Also: Alles muß raus! Das haben die Atomgegner zwar schon seit Jahren gefordert, insofern ist es schon verwunderlich, daß diese Erkenntnis erst jetzt da oben ankommt, aber flöt, man muß ja dankbar sein für die kleinen Dinge im Leben.

Die diskutierten sogenannten “Alternativen”, also das Umlagern des Mülls in tiefere Schichten der Asse (weil die ja nicht so volllaufen, schon klar) oder die “Vollverfüllung” der gesamten Bruchbude mit Beton, sind, wie nun also auch das BfS gemerkt hat, nicht so der Bringer. Bemerkenswert, dieser unerwartete Ausbruch von Intelligenz.

Und es kommt noch viel verblüffender: Forschungsministerin Schavan spricht gar von gemachten Fehlern (!), aus denen man gelernt habe (!!!): Man könne “ein ausgedientes Bergwerk nicht zur Einlagerung von Atommüll nutzen”. Bravo!

Ein kleiner Wermutstropfen allerdings bleibt: Ratet mal, wo das BfS den aus der Asse geschabten Dreck dann verklappen will. Na? Kommt Ihr nie drauf: Nur ein paar Kilometer weiter, im Schacht Konrad.

So lernt man in Berlin aus Fehlern.

2 Kommentare

  1. Logischerweise geht es hier nur darum, *irgend*was zu tun und sich die nächsten Jahre (mit etwas Glück Jahrzehnte) auf die eigene Schulter klopfen zu können.
    Böse Zwickmühle für Schwarz-Gelb: Alles posaunen und sagen “Guckt mal, was wir alles für Euch *ähem* tun!” oder doch lieber nicht so viel Aufsehen erregen?

    Das gemeine Volk könnte sonst noch auf das Trichterchen kommen, Atom könnte doch nicht so lecker-sauber-billig sein…

    • Boris auf 10. Februar 2010 bei 14:19
    • Antworten

    Mensch Dieter! Das Bundesamt für Strahlenschutz befindet sich seit 1994 in Salzgitter! Sollte ein Braunschweiger wie du eigentlich wissen!

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