Ein Vorwurf mit Echo

Wie manch einer vielleicht mitgekriegt haben wird, sind Adobe und Apple gerade mächtig auf dem verbalen Kriegspfad. Anlaß ist Apples Verzicht auf die Unterstützung von Fläsch im Eifon und damit auch jetzt im Eipott Eipätt, dem ausführlich gehypten Surftablett mit Tatschskriehn, von dem Apple hofft, es möge genau wie das Eifon ein Riesenhit werden. Daß die kein Fläsch können, ist einerseits lästig; andererseits will man die Dinger als denkender Mensch aber eh nicht, und Fläsch ist ohnehin Dreck, insofern kann man sich bei dem Streit auch entspannt zurücklehnen, Popcorn konsumieren und einfach alles auf sich wirken lassen.

Das neueste Scharmützel: Entweder hat Adobes Chef Shantanu Narayen folgendes über Apple gesagt:

Apples Produkte sind 100% proprietär. Sie sind nur von Apple erhältlich, und nur Apple kann über ihre künftige Weiterentwicklung, Preisgestaltung etc. entscheiden. Obwohl Apples Produkte einfach zu bekommen sind, bedeutet das nicht, daß sie offen sind, weil sie vollständig von Apple kontrolliert werden und ausschließlich von Apple erhältlich sind. Nach praktisch jeder Definition ist Apple ein geschlossenes System.

Oder Apples Chef Steve Jobs hat folgendes über Adobe gesagt:

Adobes Flash-Produkte sind 100% proprietär. Sie sind nur von Adobe erhältlich, und nur Adobe kann über ihre künftige Weiterentwicklung, Preisgestaltung etc. entscheiden. Obwohl Adobes Flash-Produkte einfach zu bekommen sind, bedeutet das nicht, daß sie offen sind, weil sie vollständig von Adobe kontrolliert werden und ausschließlich von Adobe erhältlich sind. Nach praktisch jeder Definition ist Flash ein geschlossenes System.

Verblüffend, oder? Beide haben recht! (Nur einer hat es auch wirklich so gesagt. Welcher, das sei dem Leser als Hausaufgabe überlassen.)

Wie dem auch sei: in diesem Streit kann es nur Verlierer geben. Und das ist auch gut so. Die Amis haben für Fälle wie diesen das schöne Idiom, der Topf schimpfe den Kessel schwarz; unsereins muß leider auf Kindergarten-Sprachniveau zurück und einen Satz gebrauchen, der ohne angehängtes “Ännännännännäänääh!” eigentlich nicht funktioniert. Egal: Herr Narayen, Herr Jobs: Was man sagt, das ist man selber.

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.