Beginnende Altersdemenz?

Fordert doch dieser Tage der Roman Herzog (Ihr erinnert Euch: es müsse ein Ruck durch Deutschland gehen!), daß man über die Fünf-Prozent-Hürde mal scharf nachdenken solle — ob die noch zeitgemäß sei? Is was dran, doch. Es scheitern mittlerweile ja öfter mal alteingesessene Parteien wie die Linke oder die FDP an der Hürde, das sind dann jedesmal Wählerstimmen fürs Klo, ob das wirklich Sinn macht? — Äh, was?

Nee.

Nee, Moment, der Herr Herzog fordert, die anzuheben?

Äh. Ach so. Nee, ja, is klar. Macht sicher Sinn. Macht sicher Sinn, den Vorschlag nicht mal zu ignorieren. Mit welcher Begründung fordert der denn so einen Unsinn? Wegen der immer kleineren Parteien werde der Bundeskanzler nicht mehr von einer großen Mehrheit getragen, so so. Äh. Und das wird besser, wenn man mehr kleine Parteien außen vor läßt? Da kommen dann zu den 41% Nicht- und den 3% Wählern der bisherigen Sonstigen Parteien dann doch noch die (sagen wir mal) 6% Linke-, 8% FDP- und 9% Piratenwähler dazu (alle Zahlen geraten), deren Stimmen in die Tonne wandern, so daß nur noch 43% der Wählerstimmen den Kanzler überhaupt noch tragen könnten?

Man merkt schon: es geht gar nicht um Wählerstimmen. Es geht um ein schön übersichtliches Parlament mit zwei bis vier Parteien, möglichst ohne Chaoten, in dem dann schön gemütlich Politik gemacht werden kann, möglichst ohne unnötig von der Realität und den Untertanen behelligt zu werden.

Fuck off Vergiß es, Herzog.

Und wenn schon, dann weg mit der 5%-Hürde. Die paar Figuren von den Kommunisten, der Tierschutzpartei, den Nazis oder der FDP kann eine funktionierende Demokratie schon verkraften, keine Bange. Wirds halt mal wieder lauter und lebhafter in den Parlamenten. Es würde Zeit.

Findet jedenfalls
  Euer Dieter Schlabonski.

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