Zwar ist die sofortige Opel-Pleite durch General Motors’ plötzlichen Dann-Doch-Wiedereinstieg damals abgewendet worden, aber so allmählich fragt man sich warum. Und wie lange noch. Noch hat es niemand zugegeben, aber in Bochum werden wohl bald die Lichter ausgehen, und auch sonst ist es ein bißchen rätselhaft, was GM mit Opel vorhaben mag. Erfolg kann es ja nicht sein, oder hält man es für erfolgversprechend, jedem Opel-Modell ein technisch ähnliches bis identisches, optisch zumindest weniger polarisierendes und preislich erheblich günstigeres Modell der GM-Billigmarke Chevrolet zur Seite zu stellen? Dem dann auch noch, im Gegensatz zum Opel, die ja zumindest derzeit erheblich vitaleren Märkte außerhalb Europas offenstehen?
Es kann ja durchaus sein, daß die da so denken in der GM-Zentrale. Zuhause in den USA haben sie das ja jahrzehntelang so gemacht: dieselben Eisenhaufen als Chevy und dann eben auch, leicht anders gebügelt, als Pontiac und Buick und Oldsmobile und wasweißichnochalles verhökert. Aber wer gibt denn mehr Geld für einen Opel aus als für einen Chevy? Wofür denn, fürs Image? Welches Image?
Naja: es sieht so aus, oder zumindest wird es nun gefordert, daß der Staat solches tun solle. Hm. Muß der Staat nicht eigentlich Ausschreibungen machen, wenn er Autos kaufen will? Und dann das günstigste Angebot nehmen? Und hat man sich nicht erst neulich mit Insignia-Streifenwagen bis auf die Knochen blamiert?
Nee, Leute, so wird das nix. Entweder Ihr subventioniert Opel direkt, oder Ihr nehmt halt in Kauf, daß Rüsselsheim irgendwann nur noch ein Chevy-Montagewerk (vielleicht mit ein paar Peugeots und Citroëns dazwischen) sein wird und Opel einer der Aufkleber, die GM auf etwas teurere Chevies pappt, genau wie Pontiac, Buick, (ehemals) Oldsmobile und (dann wohl auch) Vauxhall und Holden.
Mal ehrlich: Wär das soo schlimm?
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