Direkt überraschend ist es nicht, was sie da jetzt in Britannien herausgefunden haben: Wenn Cousin und Cousine Nachkommen zeugen, steigt die Gefahr, daß der Nachwuchs behindert ist. Und zwar, was erschreckend klingt, auf das Doppelte, aber trotzdem, was dann schon wieder beruhigender klingt, “nur” von drei Prozent auf sechs.
Soweit, so gähn. Schön, daß es mal jemand mit Zahlen belegen konnte, aber “gewußt” hat man das ja eigentlich schon immer.
Der Kracher kommt dann auch erst im letzten Satz des Artikels:
Ähnlich riskant wie eine Verwandtenehe ist der Studie zufolge eine Geburt von Müttern über 34 Jahren: Auch deren Kinder sind doppelt so häufig von Anomalien betroffen.
Die Schlußfolgerung, daß also ältere werdende Mütter genauso schief anzusehen wären wie verheiratete Vettern und Basen, schließlich gefährden sie ihr Kind in gleichem Maße, liegt nahe. Wird aber wohl kaum durchzusetzen sein. Sollte man also umgekehrt Verwandtenehen genauso gesellschaftlich akzeptieren wie Paare mit späten Wunschkindern?
Nee, ich hab da ausnahmsweise auch mal keine Antwort zu.
1 Kommentar
Soso… hat man also “gewusst”, ja? Was hat man gewusst?
Klare Antwort auf die Frage im Beitrag: Ja, gleiche Akzeptanz.
Diese tolle neue Erkenntnis zeigt doch nur eins: Die Fortpflanzung bei diesem Verwandtschaftsgrad ist offenbar genau so wenig bedenklich wie ein spätes Wunschkind. Da findet also offenbar eine wissenschaftlich unbegründete gesellschaftliche Ächtung statt.
Außerdem ist es mit heutigen Diagnosemethoden möglich, “Anomalien” sehr früh zu erkennen und darauf zu reagieren.