“Hier! Fahren Sie mal Ihre Kiste woanders hin!”
So erklang es nach dem Einparken zur verdienten Wochenendruhe. Szenerie: Ortsrand des Dorfes, in dem ich wohne, rechts der Straße schon freies Feld, links die letzten Häuser. Und rechts schöne lange Parkbuchten, wie gemacht für mich und meinen Sattelzug.
“Bitte?”
“Ja, Sie müssen doch nicht immer hier parken, wo Leute wohnen. Man sieht ja gar nichts mehr ausm Fenster.”
Fenster, 5 m Garten, mannshohe Hecke, Gehweg, Straße, Parkbucht, Gehweg, Feld. Ja nee, is klar.
“Sie können doch da hinten parken!” Zeigt Richtung Ortsausgang, wo, wie von hier nicht zu sehen ist, wie ich aber weiß, weitere Parkbuchten kommen. Neben dem Friedhof draußen vorm Ort.
“Oder bei sich vor der Tür!” Mitten im Dorf, wo es keine Parkbuchten gibt, in die mein Lastzug reinpaßt. Wo ohnehin immer mehr Autos am Straßenrand stehen, als es Parkbuchten gibt. Und wo beidseitig Häuser stehen, viel dichter an der Straße auch. Blendende Idee.
“Und Sie fahren hier nicht immer über den Bürgersteig. Sonst ruf ich mal die Polizei an!” Au ja, mach mal. Schade, daß ich da nicht mithören kann, wäre sicher ein interessantes Gespräch. “Hier ist gerade ein Laster beim Einparken über den Bürgersteig gefahren, Herr Wachtmeister!” — “Auwei! Den werden wir gleich mal verhaften, das geht ja gar nicht!”
Nun bin ich ja ein einsichtiger Mensch, meistens jedenfalls, und hab ansich auch kein Problem damit, neben dem Friedhof zu parken. Und auch nicht damit, dann ein paar hundert Meter weiter zum Laster und zurück zu laufen. Wo ich doch soo freundlich darum gebeten wurde, werde ich das wohl sogar machen.
Nächstes Wochenende.
Wenn ich es nicht vergesse.
1 Kommentar
Wer sooo freundlich bittet, den würde ich sehr zuvorkommend ignorieren.