Versehentlich mal die Lautstärke bei der Werbung nicht auf Null gedreht, wurde ich Ohrenzeuge des neuesten Werbeslogans meiner zweitliebsten Automarke:
„Citroën — le car, le caractère.“
Meinetwegen — auch wenn ich die vorherigen griffiger fand (mein Favorit: „Intelligenz auf Rädern“, der ja auch aus einer Zeit stammt, als das noch zutraf — aber ich schweife ab). Blöd ist nur, daß „le car“ auf deutsch überhaupt nicht „das Auto“ heißt.
Sondern, als Kurzform von „l’autocar“: Der Reisebus.
Was noch ein klein wenig länger her ist. Aber zumindest Charakter kann man diesem Reisebus nicht absprechen, das stimmt schon.
Nachtrag: Nach der Automarke, die nicht weiß, wie man ihren eigenen Namen ausspricht („Škoda. Simply clever.“ — die richtige Aussprache wäre nicht „Skohda“, sondern „Schkodda“, dafür steht das Caron auf dem S) gibt es nun also auch eine, die ihre eigene Muttersprache nicht beherrscht. Willkommen im Club. Man beachte in diesem Zusammenhang auch http://volkswagon.de/. 🙂
Noch ein Nachtrag: Inzwischen haben sie es wohl selber gemerkt und schreiben in ihrer Hauspostille „CARactère“ eine etwas unbeholfene Notlüge von einem englisch-französischen Wortspiel. Ja nee. Is klar, Jungs. Gebt’s doch zu: einer von Euch hatte mal als erstes Auto einen Renault 5 „Le Car“, bei dem das genauso blödsinnig war. Was weder ein Vorwurf sein soll noch eine Entlastung, denn auch wenn gut kopiert besser sein mag als schlecht erdacht — schlecht kopiert und schlecht erdacht nehmen sich da echt nix.
5 Kommentare
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Volkswagon?
Ist doch nur konsequent, wenn man nach barrierefreien Gebäuden und ÖPNV-Fahrzeugen auch Barrierefreiheit für rechtschreibgeforderte Personen einführt.
Darfst 3x raten, wohin rtlnau.de führt.
Ich würde mir aber gerne mal anhören, was die jeweiligen Bosse im Ursprungsland sagen würden, wenn sie die hiesige Werbung mal hören würden. Die Agentur, die das eingesprochen und/oder konstruiert hat, würde wohl sofort auf Schadenersatz verklagt werden.
Ich habe auch noch nie verstanden, wieso sich die Firmen in ihrer eigenen Werbung nicht richtig aussprechen.
Michelin ist auch so ein Beispiel…
Ist das denn so schwer?
Wahrscheinlich ist nur englisch cool genug nur schlecht statt falsch ausgesprochen zu werden.
Autor
Ein weiteres Beispiel ist Maggi, deren Gründer (ein italienischsprachiger Schweizer) seinen Familiennamen wohl wie „Matschi“ auszusprechen pflegte. Aber da kann man es ja noch fast verstehen, zumal die Konzernprodukte ja auch sonst mitunter gewisse Assoziationen zu Matsch erlauben …
die schönsten Autos sind immer noch personenbezogene kräftige Waden und deine Beine.
Autor
@Glumm: Äh. Danke? Glaube ich. *grybel*