Zehn-eins-zehn

Nachdem sich die anderen Sprachen von der Begegnung mit der Zählweise von Französisch erholt hatten, erhob sich eine uralte Sprache in einer fleckigen weißen Tunika und verkündete mit krächzender Stimme: „Jetzt werde ich euch Frischlingen mal zeigen, wie man richtig zählt.“

Andere Sprachen: „Denn man los, Oma!“

Alte Sprache: „Eins, eins-eins, eins-eins-eins …“

Andere Sprachen: „…“

Alte Sprache: „… eins-fünf, fünf, fünf-eins, fünf-eins-eins …“

Andere Sprachen: (murmelnd) „Die verarscht uns doch, oder?“

Alte Sprache: „… fünf-eins-eins-eins, eins-zehn, zehn, zehn-eins …“

Italienisch: „Ist ja gut, Oma.  Gaanz ruhig.“

Alte Sprache: „… zehn-eins-eins, zehn-eins-eins-eins, zehn-eins-fünf …“

Andere Sprachen: (führen die Greisin behutsam aus dem Raum)

Alte Sprache: „… zehn-fünf, zehn-fünf-eins, zehn-fünf-eins-eins, zehn-fünf-eins-eins-eins …“, und sie endet mit erhobenem Zeigefinger triumphierend: „… zehn-eins-zehn!“

Französisch: (flüstert) „Wenigstens ist Oma schon so senil, daß sie nicht mehr bis tausend-hundert-fünfhundert-fünfzig-zehn-zehn-zehn-eins-fünf kommt wie letztesmal.“

Niederländisch: „Liegt bei euch in der Familie, was?“

🙂

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