Da ist der Mann nun also Verfassungsschutzpräsident und fällt mit … eher … weniger verfassungskonformen Äußerungen zwar nicht aus der Rolle, denn so kannten wir ihn schon länger, aber doch unangenehm auf. So unangenehm, daß unverhofft schnell Einigkeit entsteht: diesen Job soll er nicht weiter machen dürfen.
Das allein war ja schon eine Überraschung. Seit wann hat denn rechtes Gebrabbel in diesem Land Konsequenzen?
Die zunächst angedachten Konsequenzen — Beförderung zum Staatssekretär im Innenministerium nebst einer Gehaltserhöhung, deren Summe so manchem als Gehalt ganz lieb wär — waren dann schon eher wieder erwartungsgemäß. Doch oh Wunder, auch dazu sollte es nicht kommen, weswegen schnell ein neues Pöstchen (Sonderberater im Innenministerium) geschaffen werden mußte zwegens Endlagerung zum bisherigen Einkommenssatz.
So. Versetzt Euch jetzt mal in Herrn Maaßens Lage. Ohne Einkommenseinbußen und auch sonst ohne jedwedes blaues Auge aus dem Skandal rausgekommen! Also wenn das kein Dusel ist, dann weiß ich auch nicht. Was würdet Ihr in so einer Situation tun? Ich wüßte, was ich täte: Bloß die Fresse halten, zumindest bis ein bißchen Gras über die Sache gewachsen ist.
Und was macht Hans-Georg Maaßen? Das nächste Faß auf macht er.
Und dann wurde es sogar seinem designierten Dienstherrn, einem gewissen Heimat-Horst, zu blöd, und Maaßen war sein Pöstchen noch vor Antritt desselben wieder los. Was eigentlich die noch größere Überraschung ist — seit wann hat denn Herr Seehofer ein Problem mit rechter Hetze?
Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Viel zu selten, aber immerhin.
1 Kommentar
So abgeleiert es ist: “Der Fisch stinkt vo Kopf her!” hat schon seine Berechtigung – daher ist es aus meiner Sicht nicht damit getan lediglich die Spitze des Verfassungsschutzes zu entfernen. Wie gerade die Vorfälle in Chemnitz gezeigt haben sitzen in den anderen Ebenen teilweise noch schlimmere Staatsfeinde – und die sollen uns vor fremden Verfassungsfeinden schützen?
Es gibt Forderungen die Geheimdienste aufzulösen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Vorfälle scheint mir dieser Gedanke zunehmend sympathisch.