Heute fand ich mich auf einer, nun, wie nennen wir das, Hafenzubringerstraße wieder, die wg. Baustelleritis ein wenig enger war als normal. Und da von einem Seehafen mitunter auch mal größere Brocken gen Landesinneres zu transportieren sind, war vor mir ein Schwertransport mit Überbreite und Polizeibegleitung. Jene, in einem Sprinter, fuhr an den engeren Abschnitten meist bis zu deren Ende vor, setzte dort einen Freund-und-Helfer mit Kelle zum Sperren der Straße für den Gegenverkehr ab, fuhr dann zurück und dann mit dem Schwertransport und dessen Begleitfahrzeug (und uns in der Schlange dahinter) gemeinsam durch die Engstelle. Manchmal blieben sie aber auch am anderen Ende der Engstelle stehen, und der Schwertransport fuhr dann ohne sie durch. Soweit, so unspektakulär — trotz Krawallbeleuchtung.
Irgendwann schwenkte dann der Schwertransport auf die Linksabbiegerspur, der blausilberne Sprinter war nicht mehr zu sehen, und es gab genug Platz, um mit Ziel geradeaus am Schwertransport vorbeizufahren. Und was erblicken dann die entzündeten Äuglein nach weiteren vier Kilometern Baustelle mit seltsam wenig entgegenkommendem Verkehr? Richtig: den Sprinter, der höchst wichtig die Gegenfahrbahn sperrte — nicht nur mit der Kelle, sondern unter vollem Einsatz seiner ganzen drei Tonnen Lebendgewicht, sämtlichen blauen Lampen und roten Leuchtschriftzügen und allen vier Insassen.
Wie lange die da wohl gestanden haben, bis die Sache jemandem komisch vorkam? Der Stau auf der Gegenfahrbahn reichte jedenfalls schon bis an den Horizont, und zumindest die, die da ganz vorn standen und miterleben durften, wie ein Polizeisprinter mit Leuchtschriftzug „ÜBERBREITE“ anscheinend völlig grundlos minutenlang die Fahrbahn blockierte, waren darüber sicher auch weniger amüsiert als ich …
Neueste Kommentare