Diesen Schwank habe ich nicht selber erlebt, sondern vor Jahren irgendwo gelesen. Deswegen ist er auch witzig. Ich erzähle ihn gern und häufig, aber Ihr Leser sollt auch mal in den Genuß kommen, finde ich.
Es begab sich einst, daß ein mittelständisches deutsches Maschinenbauunternehmen einen größeren Auftrag aus China erhielt. Gegenstand desselben war eine Anzahl, sagen wir: zehn hochempfindliche, hochpräzise Fertigungsanlagen für … Dinge, die in Deutschland dann nach einer gewissen Zeit einzeln in Container verpackt und im vielleicht zweiwöchigen Abstand nach China versandt wurden. So weit, so gut — aber was in China ankam, war jedesmal kaputt, also dejustiert oder was auch immer, jedenfalls unbrauchbar wegen offensichtlichen Transportschadens.
Die Frage war nun: Wo entstand der? Zwischen Versender und Empfänger wurde der Container ja einige Male angefaßt.
Zur Klärung versah man einen der Container mit einem GPS-gestützen Erschütterungssensor nebst Protokollgerät und genug Batterien für die mehrwöchige Reise. Als diese Apparatur in China angekommen war, zusammen mit einer weiteren defekten Fertigungsanlage, war natürlich die Neugierde groß.
Verladen auf LKW in Deutschland, Fahrt zum Hafen, Abladen vom LKW, Verladen aufs Schiff: alles im grünen Bereich. Schiffsreise: nur Geschaukel, aber keine starken Erschütterungen, woher auch. Abladen vom Schiff, Verladen auf die chinesische Eisenbahn, diverse Rangiermanöver, Zugfahrt: schon wackeliger, aber nicht schlimm. Abladen vom Zug, wieder auf den LKW zum Zielort: Auch kein Problem. Ankunft, Runterheben des Containers vom LKW zum Entladen: Alles gut. Abstellen des Containers auf dem Hallenboden:
Uuund Schrott. 🙂
(„BÄM! Angeliefert“ ist eine stehende Redewendung (und auch ein Sticker) aus dem Umfeld des C3LOC, also des Chaos Computer Club Logistics Operation Center, für die ich beim letzten Chaos Communication Congress Lastwagen zu fahren die Ehre hatte. Diese Geschichte hat sonst nix mit dem CCC zu tun, aber der Titel paßte halt zu gut.)
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