Die geplante Tour ist vollbracht, aber es sind noch ein paar Stunden Zeit bis Feierabend. Was macht man da als Disponent? Man sucht “seinem” LKW-Fahrer noch irgendeinen Kleinkram. Kann ja nicht angehen, daß der mal früher als nötig Feierabend hätte — schon gar nicht am letzten Arbeitstag vor einem (Kurz-)Urlaub.
Ein anderer Fahrer hatte hingegen zwar Feierabend, aber seine Tour noch nicht beendet — Teilladungen verteilen in der weltältesten Filiale des hier wohlbekannten, aber weiterhin ungenannten Automobilkonzerns mit zwei Buchstaben. Also kriegt der eine Fahrer — ich — den Auflieger des anderen und darf die Tour weiterfahren. Kein Ding.
Und so steh ich dann vor Halle 23 — Batteriefertigung für Elektroautos — und warte. Ne Stunde. Anderthalb. Fast zwei. Dann endlich darf ich in die Halle fahren, öffne meine Plane und bekomme dabei vom Teamleiter die Frage gestellt, wem ich denn meine Papiere ausgehändigt hätte vor zwei Stunden, die hätten sie nämlich grad erst zufällig gefunden.
Na immerhin haben sie sie gefunden.
Was sie nicht gefunden haben, ist allerdings die zugehörige Palette. Obwohl sie den halben Auflieger ab- und wieder aufgeladen haben.
Naja. Hat die Ladung wenigstens auch mal die Halle 23 gesehen. Drei Stunden für nix.
Aber immerhin: Danach durfte ich dann nicht auch noch die verbleibenden beiden Entladehallen abklappern, sondern wurde zurück zum Speditionshof beordert, auf daß der nunmehr dritte Fahrer sich mit dieser Katastrophentour (die Worte meines Disponenten, nicht meine) herumärgern dürfe. Und so hatte ich dann doch noch ein paar Stunden früher Feierabend als nach der Lenk- und Ruhezeitenverordnung nötig gewesen wäre — nur halt bloß zwei und nicht fünf.
Super, oder?
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