Erinnert Ihr Euch noch an diesen Rant hier?
Tut mir leid, aber solange es sowas als Zweitakter […] zu kaufen und ohne kräftige Umweltsteuer zu betreiben gibt, kann ich beim besten Willen keine angeblich abgasbedingten Strafsteuern, Zulassungsbeschränkungen oder Fahrverbote irgendwie ernstnehmen und werde diese auch weiterhin als das sehen, was sie sind: schlecht getarnte staatliche Verkaufsförderungsmaßnahmen für unsere ach so notleidende Automobilindustrie.
Wie immer auf Schlabonskis Welt war auch jener Artikel völlig frei von irgendwelchen Fakten, einfach so aus dem Bauch (oder vielmehr: der Nase nach) hingerotzt. Umso mehr erfreut es mich, zu lesen, daß ich damit so falsch nicht lag:
Besonders im Stillstand stoßen Mopeds erhebliche Mengen an organischen Aerosolen und Aromaten aus, aber auch wenn sie fahren, liegen die Emissionen noch um Größenordnungen über den in Europa und den USA zulässigen Grenzwerten. Mopeds emittieren 300.000 µg m-3 oder 146 p.p.m. im Leerlauf, der jährliche Grenzwert der EU liegt bei 5 µg m-3.
Am Beispiel von Bangkok haben sie ausgerechnet, dass der Anteil der Mopeds an den Emissionen primärer organischer Aerosole bei mindestens 60 Prozent liegt, […] dass aber auf sie nur 10 Prozent des Spritverbrauchs in der Stadt entfallen.
In Guangzhou ist die Konzentration nach dem Verbot von Zweitakt-Mopeds im Jahr 2005 um mehr als 80 Prozent gesunken, während in Dongguan, wo die Mopeds nicht verboten sind, trotz einer deutlich geringeren Verkehrsbelastung die Aromatenkonzentration mittlerweile höher liegt.
Sind noch andere interessante Zahlen in dem Artikel. Denkt mal drüber nach, wenn Ihr mal wieder so merkbefreite Spacken seht, die mit ihren Stinkrollern die Umweltzonen verpesten.
Und der T4 Diesel von einem Kumpel von mir darf nicht rein. Ist ja nur Euro 3. Könnte ein bißchen rußen. Wär ja nicht gut für die Umwelt. Und die Gesundheit. Feinstaub. Krebs. Wissenschon.
Nee, ist klar.
VW will halt neue T5 verkaufen. Ob neue Chinaroller verkauft werden, ist denen, die unsere Politiker kaufen, egal.
3 Kommentare
Das Kernproblem der Zweitakter ist die Art, wie eine Typzulassung funktioniert: Erfüllt der Motor zum Zeitpunkt seiner Entwicklung die Vorschriften, dann darf er unbegrenzt gebaut werden. Würde man einen komplett neuen Motor entwickeln, so müsste der die heutigen Vorschriften erfüllen – doch das kostet viel Geld. Also bleibt man einfach bei völlig veralteter Technik.
Das gleiche Spielchen gibt es übrigens bei Kleinflugzeugen – auch hier sind die Motoren seit Jahrzehnten unverändert.
Hallo,
ich bedaure, aber das stimmt nicht ganz, was hier gesagt worden ist: seit Neujahr 2018 galten auch für alle Kleinkrafträder die Euro 4-Abgasnormen. Damit waren Zweitaktmotoren auch in Kleinkrafträdern nicht mehr zulässig, ältere dürfen aber noch gefahren werden (Bestandsschutz).
Und schon drei Jahre später wurde für Kleinkrafträder die Abgasnorm Euro 4 durch das noch strengere Euro 5 abgelöst. Es wird also immer besser werden mit den Abgasen der Zwiebackfräsen 🙂
Warum das so war? Rücksicht auf Zweitaktrollerfahrer in ärmeren Ländern; Zweitaktmotoren sind ja konkurrenzlos billig in der Anschaffung und Unterhaltung? Oder wollte Linksgrün einfach keine Jungwähler vor den Kopf stoßen, die ihre preiswerten Zweitakter auch weiterhin kaufen wollten? Fragen, Fragen…
Autor
Naja, der Artikel ist von 2014 … Aber danke für die Ergänzung!